Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz war nicht nur interessierter Turnierbesucher, sondern nahm die Siegerehrungen des heutigen Tages persönlich vor. Aber nicht nur aus diesem Anlass war er in Marbach …
„Ich freue mich, dass die Vielseitigkeit in Marbach ihren festen Platz gefunden hat. Marbach ist das Aushängeschild des Pferdesports in Baden-Württemberg,“ so der Minister, der die Weiterentwicklung des Haupt- und Landgestüts unter Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck ausdrücklich lobte.
Besondere Freude hatte Peter Hauk an der Zweitplatzierten des CCI2*-L, Eva Terpeluk, die sich mit dieser Platzierung erneut den Titel der Landesmeisterin sicherte. Nach 2019 und 2021 zum dritten Mal übrigens, 2020 wurde keine Baden-Württembergische Meisterschaft ausgeschrieben. Eva Terpeluk hat eine ganz besondere Beziehung zu Baden-Württembergs Haupt- und Landgestüt: Nicht nur, dass sie in Marbach ihre Ausbildung zur Pferdewirtin mit Schwerpunkt Reiten absolvierte, ihre Trakehner Stute Uni’s Black Pearl ist eine Tochter des einst in Marbach als Landbeschäler stationierten Hengstes Kronprinz. Und ihr Herzenspferd. „Sie hat einfach abgeliefert, ich bin megahappy mit ihr“, freute sie sich. Nach der Lehre studierte Eva Terpeluk übrigens in München Tiermedizin, seit Mitte März darf sie sich Tierärztin nennen. Und jetzt? Promovieren möchte sie noch, aber, „jetzt reite ich erstmal eine Saison lang“, so die „alte und neue“ Baden-Württembergische Meisterin.
Baden-Württembergischer Vizemeister wurde Landestrainer Falk-Filip-Finn Westerich, der mit Palm Beach im CCI2*-L Platz acht belegte. Bronze ging an die Neuntplatzierte Maren Pawelke und ihren Oldenburger Limes, die Mitte April auf Gut Weiherhof in Radolfzell ihren ersten internationalen Start absolvierten.
Auch wenn der Minister ein Pferdefreund ist, er war nicht nur der Pferde wegen in Marbach. Er informierte sich auch über den Planungsstand in Sachen ökologischer Landbau. Denn, so Peter Hauk, „am 1. Juli fällt der Startschuss für die Umstellung von 860 ha Acker- und Grünlandfläche im Haupt- und Landgestüt Marbach auf ökologische Wirtschaftsweise. Das Land Baden-Württemberg fördert den ökologischen Landbau und verfolgt das Ziel von 30 bis 40 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche in Baden-Württemberg bis 2030. Dabei kommt den landeseigenen Lehr- und Versuchsanstalten eine Vorbildrolle zu. Im Zuge dessen werden bei den Lehr- und Versuchsanstalten des Landes Teilbetriebe auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Dies gilt auch für die Außenwirtschaft des Haupt- und Landgestüts Marbach. Das Haupt- und Landgestüt Marbach leistet mit der nun beginnenden Umstellung der Flächenbewirtschaftung auf ökologischen Landbau einen wichtigen Beitrag zu dieser Zielsetzung des Landes und soll gleichzeitig Impulsgeber sein“, erklärte er heute am Rande des Turniers.
Der offizielle Startschuss zum Beginn der Umstellung der Flächen wird mit der Anmeldung bei der Öko-Kontrollstelle am 1. Juli 2022 fallen, sodass diese dann im Sommer 2024 nach zwei Jahren Umstellungszeit abgeschlossen ist. Verbunden mit der Umstellung ist die Qualifizierung der in diesem Bereich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Anschaffung ökospezifischer Technik zur Bewirtschaftung der Flächen. „Ich bin dem Haupt- und Landgestüt Marbach und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie sich dieser neuen Aufgaben und den damit verbundenen Herausforderungen stellen. In persönlichen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe ich eine große Bereitschaft, Offenheit und Motivation gespürt. Das freut mich!“, so der Minister.